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Partielle Sonnenfinsternis 31.05.2003 in Holland


von Detlef Koschny



Sonnenfinsternis 2003 von Richard Koschny
Zeichnung von Richard Koschny

Auch in Holland konnten wir die partielle Sonnenfinsternis sehen. Um 5 Uhr klingelten alle möglichen Wecker - Richard's Eisenbahnwecker, Julius' sein Wecker startet mit sanftem Bimmeln das sich in hektischen Krawall steigert... Mein Wecker macht schlicht 'piep piep', hat aber auch seinen Zweck erfüllt. Julius war nach 5 Minuten hellwach und hat Witze gemacht und ist rumgehüpft. Wir anderen hingegen grummelten vor uns hin und machten uns reisefertig - von unserem Haus steht die Sonne morgens hinter Bäumen und anderen Häusern versteckt, daher wollten wir mit dem Auto aus dem Ort rausfahren und uns an ein Tulpenfeld stellen. Flach ist's hier ja, so dass wir einen ungehinderten Blick zum Horizont haben sollten.

Pünktlich um halb sechs waren wir auf der Zufahrtsstrasse zu einem Campingplatz. Auf dem Weg dorthin sahen wir schon einen müde aussehenden Vater mit gähnendem Sohn am Strassenrand stehen... Auch vom Campingplatz kamen drei Leute, bewaffnet mit CDs zum Durchschauen und Kamera.

Die waren es dann auch, die uns nach einiger Zeit von weitem zuwinkten - die Sonne war schon auf, aber für uns hinter einem am Horizont stehenden Haus verborgen. Wir gingen zu ihnen und sahen es dann auch - ein roter Sichelmond, der sich träge durch den Horizontmief wälzt - nein halt, es ist ja die Sonne die man da sieht, der Mond ist das schwarze! Es sah schon toll aus. Richard hat die Sonne gezeichnet wie er sie sah - siehe unsere Webseite http://www.koschny.nl und navigiert nach 'Bild der Woche' [oder oben auf dieser Seite, d.Red.]. Richard hat den Mond grösser gemalt als die Sonne - in Wirklichkeit was es andersrum. Das fiel mir sehr deutlich auf, dass der Mond einen kleineren scheinbaren Durchmesser als die Sonne hatte, es war der Effekt der 'übergreifenden Hörnerspitzen', den Venusbeobachter manchmal berichten.

Als die Sonne langsam höher kam, war deutlich zu spüren dass der Mond sich schon wieder von ihr zurückzog, die Sichel wurde deutlich breiter. Auch um 6 Uhr konnten wir noch ohne Filter zur Sonne schauen, weil sie durch Dunst stark abgeschwächt war. Schön leuchtete sie in knalligem Rot.

Etwas später dann wurde sie doch zu hell zum hinschauen - durch unsere AVWM-Finsternisbrille von 1999 allerdings war noch nix zu sehen. So setzten wir uns wieder ins Auto und fuhren heim. Julius ging zum Legobauen, alle anderen wieder ins Bett um noch ein paar Stunden Schlaf zu bekommen.