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Polarlichter 2003



über Windach am 20.11.2003

von Bruno Wagner


Nach den Ereignissen von Ende Oktober (s.u.) waren natürlich alle Beobachter für die bei uns so ungewöhnlichen Polarlichter sensibilisiert. Als dann die verursachende Sonnenfleckengruppe nach einem Umlauf wieder am Sonnenrand auftauchte, baute sich Sapnnung auf, ob es denn bei Ihrem Durchgang in Sonnenmitte wieder zu Ausbrüchen und damit bei uns zu Polarlichtern kommen würde. Am 18.11.2003 hatten wir dann noch einmal Riesenglück.

Wieder war der Nordhimmel auch nach Dämmerungsende grünlich hell. Vom Westhorizont bis über den Zenit zog sich ein schwach weißlich leuchtendes zirrenartig zerfasertes Band, das sich rasch zurückbildete. Dann war in der Höhe länger "Funkstille", auch das Horizontleuchten ließ nach. Doch so gegen 22:00 Uhr stieg die Horizonthelligkeit wieder an und es begann von Osten her auf bis zu 70 Grad Höhe intensiv rot zu glühen. Unscharf begrenzte "Wolken" strahlten in einem reinen Rot, wie ich es am 29.10. auch nicht annähernd erlebt hatte. Immer wieder legten sich weiße, an den Enden faserige Strahlen über die Wolken. Drei dieser "Wolken" waren über fast die ganze Himmelsbreite aktiv, wobei sich die Intensität zunehmend auf die westlichsten Teile verlagerte. Dort, im Gebiet von Schwan und Leier, waren nur noch die hellsten Sterne bestenfalls zweiter Größe erkennbar. Alles andere ertrank im roten Glühen.


über Windach am 29.10.2003

von Bruno Wagner


Bis zu dieser Nacht hatte ich noch nie Polarlichter gesehen. Deshalb wollte ich nicht glauben, wie hell sowas sein kann. Am Abend des 30.10.2003 gegen 23:00 Uhr MEZ war der gesamte Nordwesthorizont hell erleuchtet, bis auf eine Höhe von vielleicht 25 Grad. Farbe habe ich zunächst keine wahrgenommen, weshalb ich das erst mal als Nebelschwaden über dem Ort interpretiert habe.

Doch mit besserer Adaption waren sogar aufziehende hohe Wolken mit scharfem Umriss davor zu sehen. Das passte gar nicht zu Nebel. Zusätzlich erschien mir der obere Rand zunächst gelblich, was ich immer noch skeptisch mit Natriumdampflampen in Verbindung bringen wollte. Doch bei näherem Hinsehen begann sich die Form auf Zeitskalen von ca. 30 Sekunden eindeutig zu verändern und die Farbe erschien mir dann eher rötlich. Jetzt war ich mir sicher, meine ersten Polarlichter!

Nach dem Heimkommen konnte ich sie sogar noch durch die Maschen des Fliegengitters vor dem Schlafzimmerfenster erkennen. Und das, obwohl dieses Gitter seitlich von einer nahen Straßenlampe angestrahlt wird.

Mehr findet sich unter http://www.meteoros.de/ beim Arbeitskreis Meteore (ja, auch Polarlichter gehören dem Namen nach dazu) der VdS.


über München am 29.10.2003

von Irmgard Schmidt


Bereits am Donnerstag Abend (nach der Führung) auf der Sternwarte haben wir Polarlichter gesehen. Bei klarem Himmel war alles rot und unten grün. Peter Stättmayer hat in Hersching Bilder gemacht, gestern war eines davon in der SZ. Christoph Ries machte vom Wendelstein aus Bilder. Er zeigt sie aufseiner Internetseite. http://www.usm.uni-muenchen.de/people/observer/staff/christoph/htt.html

Am Freitag Abend ab ca. 18.00 Uhr sah ich aus dem Wohnzimmer den Himmel ganz weiß (bei uns war bewölkt). Es änderte sich wie der rote Polarlichtteppich am Donnerstag. Und im Nordosten nahe dem Horizont konnte ich einen roten länglichen Fleck beobachten.

Für mich waren es die ersten Polarlichter und es hat mich sehr beeindruckt.